16. Mai – Roma Resistance Day: Erinnerung als Widerstand, auch in Sachsen

Am heutigen Roma Resistance Day erinnern Roma und Sinti weltweit an den mutigen Widerstand im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. In der Nacht vom 16. Mai 1944 widersetzten sich die Menschen im sogenannten „Z*lager“ ihrer geplanten Ermordung durch die SS. Dieser kollektive Akt der Selbstbehauptung ist ein Symbol für die Kraft, den Mut und den Widerstand einer Community, die sich nie kampflos hat unterdrücken lassen.

Wir erinnern – weil unsere Perspektiven zu oft ausgeblendet werden.
Wir organisieren uns – weil wir für unsere Rechte selbst eintreten müssen.
Wir kämpfen – gegen Antiziganismus/Antiromaismus, gegen das Vergessen, für Gerechtigkeit.

In Sachsen ist Antiziganismus/Antiromaismus weiterhin bittere Realität: Diskriminierende Behördenpraxis, strukturelle Ausgrenzung und rassistische Gewalt gehören zum Alltag vieler Roma und Sinti. Die von uns betriebene Meldestelle MIA Sachsen hat allein im vergangenen Jahr über 150 Fälle von Antiziganismus/Antiromaismus dokumentiert – und das ist nur das, was uns gemeldet wurde. Die Dunkelziffer liegt weit darüber.

Diese Vorfälle reichen von rassistischen Beschimpfungen im öffentlichen Raum über Ungleichbehandlung in Schulen und Jobcentern bis hin zu struktureller Verweigerung von Leistungen und diskriminierender Polizeipraxis.

Gleichzeitig erleben wir auch zivilgesellschaftlichen Rückhalt, engagierte Bündnisse und erste politische Schritte gegen Antiziganismus/Antiromaismus – sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene. Doch es bleibt viel zu tun. Es braucht verbindliche Maßnahmen, Ressourcen für Bildungsarbeit, eine konsequente Umsetzung des Landesaktionsplans gegen Rassismus – und eine klare Haltung der Gesellschaft: Nie wieder ist jetzt.

Der 16. Mai erinnert uns daran: Unsere Community war nie nur Opfer. Wir waren immer auch Widerstand. Auch heute. Auch hier. Auch in Sachsen.

📣 Opre Roma!